MÖRIKEHAUS Ochsenwang
Eduard-Mörike-Str. 15
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zeichnung

 

"..1832...ward mir...übertragen... auf meine

Bitte das unveränderliche Pfarrvikariat zu

Ochsenwang bei Kirchheim, welches, obwohl 

auf einem hohen Vorsprung der Alb gelegen,

doch einen wünschenswerten und bis zu

meiner anderwärtigen firmlichen Anstellung

bleibenden Aufenthalt bot ....

Zur Investitur als Pfarrer in Cleversulzbach, im Juli 1834 geschrieben."
 
 
 
 
"Kirche u. Pfarrhaus, Partie von Ochsenwang. Bene vixit bene qui latuit."

Das abgewandelte Ovid-Zitat lässt sich übersetzen als: "Gut gelebt hat, wer im Verborgenen lebte." 

1832 - Zeichnung Eduard Mörikes von Ochsenwang

 

 

 

 

Eduard Mörike (8. September 1804 bis 4. Juni 1875) - 

amtierte vom Januar 1832 bis Oktober 1833 in Ochsenwang als Pfarrverweser.

Er bewohnte die Räume im ersten Obergeschoss des damaligen Schulhauses, gegenüber der

Kirche, die zuvor als Lehrerwohnung genutzt worden waren.

 

Mörikes Roman „Maler Nolten“ ist während seiner Zeit in Ochsenwang erschienen, nach einer langen und ungeliebten Zeit des Korrekturenlesens. Damals in zwei Bänden, hat die von Mörike als "Novelle" gedachte Ausgabe Schweizerbart in Stuttgart 1832  herausgebracht.

In persönlichen Schreiben hat der Autor von Ochsenwang aus vielfach bei Freunden und Dichterkollegen um die Besprechung seines Werkes in einem der literarischen Blätter geworben.

 

Die Novelle „Miß Janny Harrower“ entstand ebenfalls in Ochsenwang und wurde zuerst im Taschenbuch ‚Urania’ abgedruckt.

Viele der „schönsten Brautbriefe der deutschen Literatur“ sind mit Boten von Ochsenwang aus an die Braut, die Pfarrerstochter Luise Rau nach Grötzingen gegangen. Die Verlobung zerbrach am Ende von Mörikes Zeit in Ochsenwang nach vierjähriger Dauer.

In Ochsenwang konnte erstmals die Mutter, Charlotte Mörike, seit 1816 Witwe, einige Monate bei ihrem Sohn wohnen. Später verbrachte sie die letzten Jahre ihres Lebens in Cleversulzbach beim Pfarrer Eduard Mörike.

 

 

"Ich habe bei dieser Gemeinde, die sich im Ganzen durch

ein treuherziges und…unverdorbenes Wesen vorteilhaft

auszeichnete, meine Pflicht als Seelsorger mit besonderer

Liebe geübt und während fast zwei Jahren manchen Beweis

der Zuneigung und des Vertrauens erfahren."

 

 

 

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In der Dauerausstellung, in Mörikes ehemaliger Amtswohnung, finden sich Briefe, Zeichnungen und Pfarrberichte von Mörikes Hand, ebenso wie Kirchliche Unterlagen und Dokumente aus seiner Amtszeit sind, nach einem von ihm erstellten Verzeichnis.

Eine Orgelpfeife aus der Gruol-Orgel blieb erhalten und ist im Museum zu sehen. Sie wurde von Eduard Mörike signiert mit Datum vom 17. September 1833, wenige Wochen bevor er Ochsenwang wieder verlassen hat. Erst beim Ausbau der ersten Orgel in den 1920er Jahren wurde dieses kaum sichtbare Signum entdeckt.

 

Nach einer langen Renovierungszeit zwischen 2016 und 2022 - zeigt die neugestaltete Dauerausstellung, wie schon bisher, Eduard Mörike in seiner Zeit in Ochsenwang. Darüber hinaus seine Freunde, seine Familie, Hinweise zu den politischen Verhältnissen - was sein Leben und sein Werk zu dieser Zeit eben mitbestimmt hat.

Dabei werden drei Bereiche in jeweils eigenen Vitrinen besonders hervorgehoben.

Der Dichter, der Anlass für die mehr als zehn Mörikestätten im Lande ist.

Der Pfarrverweser mit seinen damaligen Aufgaben und Pflichten.

Zum Dritten, ganz privat, der Verlobte. Denn das war Mörike in seiner Zeit in Ochsenwang. Viele der "schönsten Brautbriefe der deutschen Literatur" sind hier in diesen Räumen an die Braut, an Luise Rau, geschrieben worden.


 

Eine weitere kleine Ausstellung zeigt unter dem Titel "Mörike forever!!" wie Mörike heute gesehen wird, von verschiedensten Künstlern, von der Literaturwissenschaft, von den Komponisten, die heute seine Gedichte vertonen. Ein kleiner, nahezu regionaler Ausschnitt dazu, liegt hier. Mörike in unserer Zeit. Im Kinderbuch, im Schulbuch, im Gesangbuch ist er zu finden. Seine Novelle "Mozart auf der Reise nach Prag" wurde in viele Sprachen dieser Welt übersetzt, ebenso weltweit finden sich heute Mörike-Schriften in Museen und Archiven.